
Schmitts Katze
Schmitts Katze
Klezmer und jiddische Lieder
Freitag, 9. Mai 2025, 20 Uhr, Kulturscheune Rottenbauer, Wolfskeelstraße 22R
Toilettenanlage nicht barrierefrei, keine Parkmöglichkeit vor der Scheune
Eintritt 12/9 EUR
Was ist Klezmer?
Klezmer- Das ist die Musik der ashkenasischen Juden. Ihre Sprache ist Jiddisch, sie ist dem Mittelhochdeutschen entlehnt. Die Musiker des Klezmer heißen Klezmorim. Sie spielten und spielen zu religiösen chassidischen Festen, vor allem aber Hochzeiten.
Ihre Wurzeln kommen aus den mittelalterlichen Städten entlang des Rheins. Immer wieder Pogromen, Ausgrenzung und Verboten ausgesetzt, wanderten im Laufe der Jahrhunderte viele Juden in das östliche Europa ab.
Hier in den osteuropäischen "Schteteln" entwickelte sich vor allem im 19. Jahrhundert eine sehr flexibel einsetzbare Festmusik. Es wurden sogenannte Kapelyes und Klezmer-Orchester gegründet, die zu allen Gelegenheiten gern gebucht wurden, auch außerhalb der Schtetl zu christlichen und profanen Feierlichkeiten. Die reine traditionelle jüdische Hochzeitsmusik (Gasn nign, Frejlechs und Scher) erschien oft nicht passend und so adaptierten die Klezmorim nach dem Geschmack ihrer Zeit Polonaisen, Mazurkas, Walzer und Bulgars, Hora und Doina, je nach Region.
Die wichtigsten Instrumente, welche im klassischen Sinn die Klezmermusik repräsentieren, sind (neben Gesang) Geige, Klarinette und Tsimbel (Hackbrett). Dazu kamen in den größeren Besetzungen Trompete, Posaune, Bass, Mandoline und Schlagwerk.
Als Folge der Judenpogrome während der Russischen Revolution gab es eine massive Emigrationswelle nach Amerika. Hier und insbesondere an der Lower East Side in New York entstanden großartige Klezmerorchester, die jetzt dem Geschmack entsprechend die neuen urbanen Klänge des Jazz, aber auch klassische Musik in jiddischen Musiktheatern aufführten.
Nach den Grauen der Shoah gab es jahrzehntelang in Mittel- und Osteuropa keine oder nur vereinzelt Klezmermusik. In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts traten zu Zeiten des Folkrevivals erste Klezmerkapellen aus New York wieder in Deutschland auf. Bands wie Kapelye, Klezmatics und Brave Old World sind die Pioniere der neuen und wiederentdeckten Klezmermusik im deutschsprachigen Raum.

Armin Griebel: Kontrabass
Marcel Largé: Gesang, Mandoline, Gitarre
Christian Hartung: Gesang, Geige, Bratsche
Matthias Grob: Klarinette
Schmitts Katze sind
Armin Griebel
machte seine ersten Erfahrungen mit Folk-Musik Anfang der 70er-Jahre
und kam 1975 als Gitarrist und Tin-Whistle-Spieler zum ersten Würzburger Folkclub.
Ende der 70er entdeckte er die fränkische Volksmusik. Er
lernte Dudelsack spielen und bauen und gründete ein Dudelsackduo.
Anfang der 80er Jahre begann er Kontabass zu spielen und war von 1981-1985
Mitglied der Ronhofer Bock- und Leiermusik. Armin Griebel ist
Leiter der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik
in Uffenheim.
Marcel Largé spielte Rockmusik, bevor ihn Anfang der 90er-Jahre das Folk- und Mandolinenfieber packte. Mit der Gruppe Maseltow aus Würzburg sammelte er in dieser Zeit erste Erfahrungen mit jiddischen Liedern und Klezmer. Von 2001 bis 2004 war er Mitglied der Erlanger Klezmer-Band Klezmaniaxx. Nach dem dortigen Ausstieg rief er Christian und Matthias an, die er vom früheren Musizieren her kannte. Schon war Schmitts Katze geboren. Marcel spielt außerdem west- und mitteleuropäische Folk-Tanz-Musik mit Irronymus Bock.
Christian macht seit gut 20 Jahren mit einigen Bands Tourneen und Konzerte. Besonders aktiv ist er mit der Irish Folk Band Black Velvet Band, die weit über den süddeutschen Raum hinaus bekannt ist. Früher spielte er mit seinen nordeutschen Kumpels in Bands wie Svensson und Pilleknäckeren, die skandinavische und angelsächsische Musik mit mehrstimmigen Gesangssätzen verbanden. Weiterhin war er zwischenzeitlich Mitglied der FolkRockPopgruppe Solid Ground. Außerdem kann man ihn bei Konzerten mit Laridée (Französischer und Bretonischer Folk) hören.
Matthias
Grob finanzierte sein Studium mit Tanzmusik und war Mitbegründer
der Hambacher Straßenmusikanten (heute Hambacher Nachtschicht).
Nach dem Ausstieg bei den Hambachern spielte er einige Jahre bei der
Unterfränkischen Folk- und Volksmusikgruppe Graut vor Nix /
Querbeet, mit denen er u. a. auch jiddische Lieder und Klezmer aufführte.
Matthias und Marcel lernten sich 2001 bei der Würzburger Klezmer-Session
kennen.